Freitag, 16. Mai 2008

paris

Nach längerer Schaffenspause melde ich mich zurück, um den Blog bezüglich meiner wichtigen Lehrveranstaltung bei Prof. Schmale – das Forschungsseminar mit dem Thema „Semiotik der Stadt Paris“ – mit relevantem Inhalt zu füllen. Dies soll jetzt nicht nach einer unangenehmen Verpflichtung klingen. Ziel des nun folgenden Beitrags soll es sein, ein näher zu bearbeitendes Thema zu eruieren, an welches ich mich bis Ende Juni auf breiter Ebene annähern möchte, um dann beim eigentlichen Aufenthalt in Paris in die Tiefe zu gehen. Nach der bereits erwähnten Lektüre von Eric Hazan, Die Erfindung von Paris - Kein Schritt vergebens, bin ich zu dem Entschluß gekommen, ebenfalls einen Weg im geographischen Sinne durch die Stadt Paris zu beschreiben. Doch warum sollen diese geographischen Wege immer nur konventionelle Straßen oder Plätze, sogar Quartiers oder größere, eigenwillig zusammengelegte Einheiten darstellen? Angeregt durch ein Forschungsseminar, ebenfalls absolviert im Zuge meines Geschichtestudiums an der Universität Wien bei Prof. Bolognese-Leuchtenmüller, stellt ja ein Fluß, als Wasserstraße, ebenfalls eine geographische Ebene dar. Um etwas weiter auszuholen, was in diesem Falle zum besseren Verständnis beitragen soll, will ich anmerken, dass wir in diesem Forschungspraktikum mit dem Thema „Wien“ uns ebenfalls geographische Einheiten in einem naturhistorischen Kontext annähern sollten. Diverse Bezirke, wirtschaftliche Aspekte (z.B. Brauereien) oder eigenständige Systeme (z.B. Zentralfriedhof) wurden dabei in Arbeitsgruppen ausgearbeitet. Für einen Kollegen und mich fiel das Thema auf die „Donau“. Der Inhalt und das Ergebnis sind nun hier von sekundärer Bedeutung, da es mir bis jetzt prinzipiell zur Themenfindung verholfen hat. Vielleicht werden in weiteren Beiträgen noch nähere Details zu diesen Ansätzen folgen.
Doch zurück zu Paris – und zur Seine. Der Fluß als geographische Einheit, der, wie jede Straße und jeder Platz, ebenfalls seine Geschichte aufweisen kann.
Angeregt durch den letzwöchigen Besuch bei Prof. Schmale und die Anregung, den Blog als Dokumentation des gesamten Forschungsprozesses zu nutzen, beschreibe ich nun den schon oben genannten und noch folgenden Arbeitsablauf bezüglich dieser Lehrveranstaltung, die in kleinen Schritten das Vorbereiten auf eine großes Ganzes mit begleiten soll. Dabei muss die Ergebnisorientierung nicht unbedingt gegeben sein, der Weg als Ziel kann schon von Bedeutung sein.
Warum ich das hier extra anfüge, dient vielleicht in erster Linie mir selbst, um mich abzusichern, wenn subjektive Zugangsweisen und ergebnislose Ansätze hier zum Ausdruck gebracht werden.
Nachdem ich nun wusste, dass mein Thema im Groben etwas mit Wasser, in diesem Falle des Flusses Seine behandeln wird, fing ich an ganz banal im Internet und in Reiseführern sowohl über den Fluß, als auch über Paris selbst Informationen zu sammeln. Erstens deswegen, weil ich noch nicht in Paris war und nicht auch noch nicht mit dieser Stadt wirklich auseinandergesetzt hatte. Die gelesenen Berichte von Eric Hazan begannen nun geordneter zu erscheinen, da ich mit Stadtplan und Reiseführer die wichtigsten (touristischen) Plätze und Gebäude zu suchen begann. So konnte ich feststellen, dass die Seine eine sehr zentrale Rolle in der Entwicklung der Stadt Paris von Anfang an spielte. Nicht nur die ersten Siedlungen auf der „Île-de-la-Cité“ (auch wenn dort nicht die _allererste_ Siedlung stand) und der weitere Bevölkerungsanstieg an beiden Seiten der Flussufer unterscheiden die erste Entwicklung ganz grundsätzlich von Wien (z.B.). Der Louvre und die Kathedrale Notre Dame, die weltlichen und geistlichen Zentren über lange Zeit, befinden sich direkt am Flussufer. Und auch der Eiffelturm, meiner Meinung das sichtbarste Wahrzeichen Paris’, liegt direkt am Ufer der Seine.
Somit komme ich schon zum nächsten Schritt in meiner Vorgangsweise: Das geographische Abstecken meines zu untersuchenden Bereiches. Durch das Mäandrieren, dh. das durch das schlängelnde Erschienungsbild in der Landschaft, ist der Abschnitt der Seine auf Pariser Stadtgebiet ein relativ langer. Vom Flughafen Orly im Süd-Osten der Stadt bis St.Germain –en-Laye beschreibt der Flussverlauf mehrere Rechts- und Linkskurven. Da dies jedoch geographisch viel zu weit gefasst ist, möchte ich mich auf Abschnitt zwischen der Île-de-la-Cité und dem Eiffelturm widmen. Der Bereich der Innenstadt und dem ausgedehntesten historisch-zeitlichen Abschnitt dieses geographischen Weges ist sicherlich der ausgiebigste und historisch breiteste sowie eindrucksvollste. Mit anderen Worten: Die Seine von der Île-de-la-Cité bis zum Eiffelturm ist der geschichtlich interessanteste in meinen Augen.
Um nun wieder zu Eric Hazan zurück zu kehren, stelle ich mir vor, mich nun bestmöglich mit den Sehenswürdigkeiten links und rechts des Ufers vertraut zu machen, um dann mit dem bewussten Flanieren in Paris selbst den Weg nachmals anzugehen und dabei intensiv zu erleben. Nach dem Vorschlag von Prof. Schmale besteht sogar die Möglichkeit so zu sagen „live“ die Eindrücke und das Erlebte mit zu bloggen.
So viel zum ersten Brainstorming, durch meine (noch) Ergebnisorientierung beim wissenschaftlichen Arbeiten werde ich zum Erfolg bei der Literatursuche erst im nächsten Beitrag näher darauf eingehen.

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