Freitag, 5. Januar 2007

Bloggen

Gasteiner, Martin/Krameritsch, Jakob: Schreiben für das WWW: Bloggen und Hypertexten, in: Schmale, Wolfgang (Hg.): Schreib-Guide Geschichte, 2. Aufl., Wien 2006 (UTB), S. 231-242.

Zusammenfassung und Kommentierung des Textes:

Ein Weblog (Blog) dient auf einfache Weise zum Schreiben und Publizieren im Web. Dies ist eine elementare Grundlage für Historiker. Durch regelmäßige Einträge wird das Schreibenüben, das Schreibexperiment und dadurch der kreative Prozess geschult – ausgerichtet auf ein breites öffentliches Publikum. Diese Schulung erfolgt jetzt nicht mehr primär an Institutionen wie Universitäten, sondern in informellen Szenarios. Ein Weblog hilft nun diesen informellen Lernprozess zu beherrschen. Der Computer als Medium und die kurze Form bilden die Voraussetzungen für diese Entwicklung. Die Möglichkeiten der Produktion, Speicherung und Verteilung von Daten bieten mit dem Computer und dem Web eine schier unendliche Vielfalt. Mehr als 70 Millionen Blogs existieren weltweit. Genauer betrachtet lassen sich Weblogs folgendermaßen beschreiben:
Die Mischform aus persönlicher Homepage und Diskussionsforum, regelmäßig aktualisiert, kennzeichnet einen Blog primär. Das Wort Weblog ist eine Wortkreation aus World Wide Web und Logbuch. Programmierkenntnisse sind so gut wie nicht notwendig, was die Veröffentlichung von jeglichen Daten nahezu zum Kinderspiel macht. Einträge werden rückwärtschronologisch abgebildet, dh. der letzte Eintrag ist als erster sichtbar. Jeder einzelne Beitrag kann von Interessierten kommentiert werden. Die Struktur so eines Eintrags trägt folgende Merkmale: Den Titel des Eintrags, das Eintragsdatum, den Eintragstext, eine Kategorie und die vorhandenen Kommentare.
Dies sind meiner Meinung nach die wichtigsten Beschreibungsmerkmale für einen Laien, ohne auf weitere diffizilere Merkmale eingehen zu wollen.
Hilfreich zum Einstieg ist das Lesen von anderen Blogs um sich erstmals beim Kommentieren zu üben. Dies kann helfen einen eigenen Stil zu finden. Denn immerhin ist die Leserschaft des Blogs zwar anfangs gering, aber definitiv vorhanden. Über interessante Fragen (geschichtswissenschaftlicher Natur in unserem Falle) lassen sich neue Leser rekrutieren um an Diskussionen teilzuhaben. So könnte eine Vernetzungstätigkeit beginnen. Dieses Netzwerk kann auch ortsunabhängig agieren, da fixe Zeiten und Orte nicht mehr notwendig sind. Sozialkontakte können somit hergestellt werden. Ich für meinen Teil sehe dieses Argument allerdings nur als zusätzliche Chance, auf keinen Fall als Alternative! Die Kontaktpflege mit Kollegen fällt und fiel mir bisher nicht so schwer, obs mit dem Web besser wird, ist für mich doch etwas fraglich. Der Autor geht im Weiteren darauf ein, dass ein Studium eine Plattform erfordert, in denen wichtige Links gespeichert sind, sowohl als Gedächtnisstütze als auch als Archiv. Da die meisten Institutionen den Zugang zum Web ermöglichen, stellt dies oftmals kein großes Problem dar. Da das Schreiben eines Weblogs sehr ähnlich dem eines Journals ist, werden dadurch ebenfalls Bewusstwerdungsprozesse über einen eigenen Standpunkt und die eigenen Ziele als Voraussetzung für komplexes Denken und verantwortungsbewusstes Handeln geschult. Als persönliche Stütze und Archiv, dh. als Begleiter am Weg durchs Studium bzw. beim Erarbeiten von wissenschaftlichen Texten können die eigenen und auch die fremden Kommentare eine hilfreiche Gedankenstütze sein, ebenso bei gemeinsamen Projekten als interne Kommunikationsplattform.
Urheberrecht und Zitieren sollten in jedem Blog geregelt sein, bei persönlichen Angaben ist es sinnvoll, diese kurz zu halten. Die einfachere Art zu bloggen geht über „Hosts“, wie twoday, blogger oder myblog. Kostenlos und einfach anzuwenden stellen diese keine große Schwierigkeit dar. Ein opensource-Weblog für Fortgeschrittene benötigt einen eigenen Serverplatz sowie komplizierter Programme zu Anwendung, bietet aber wesentlich mehr Möglichkeiten in der Gestaltung.
Das Interessante an dem Text von Martin Gasteiner ist, dass er ganz rational einen Schritt nach dem Anderen, mit für den Laien verständlichen Ausdrücken, ans Bloggen herangeht. Da ich mich, wie meine Kollegen in dieser LV schon seit einiger Zeit mit dem Bloggen beschäftige, war mir einiges schon bekannt, jedoch die detaillierte Beschreibung vom Bloggen ein wichtiger Schritt zum besseren Verständnis der Ziele dieser LV. Es ist für mich immer wieder interessant, wie einfach erklärbar Teile der sog. „Neuen Medien“ dargestellt werden können, ohne sich mit informatischen Begriffen herumschlagen zu müssen, die wohl für den Computerfreak selbstverständlich sind, für den Laien, (zu dem ich mich zähle!) jedoch unverständlich sind, die bis zur Ignoranz des Themas führen können. Insofern verliere ich nach und nach die Angst vor dem Terrain „Neue Medien“ und Entwickle mehr und mehr Verständnis für das Arbeiten und Schreiben im Web.

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