Freitag, 16. Mai 2008

paris

Nach längerer Schaffenspause melde ich mich zurück, um den Blog bezüglich meiner wichtigen Lehrveranstaltung bei Prof. Schmale – das Forschungsseminar mit dem Thema „Semiotik der Stadt Paris“ – mit relevantem Inhalt zu füllen. Dies soll jetzt nicht nach einer unangenehmen Verpflichtung klingen. Ziel des nun folgenden Beitrags soll es sein, ein näher zu bearbeitendes Thema zu eruieren, an welches ich mich bis Ende Juni auf breiter Ebene annähern möchte, um dann beim eigentlichen Aufenthalt in Paris in die Tiefe zu gehen. Nach der bereits erwähnten Lektüre von Eric Hazan, Die Erfindung von Paris - Kein Schritt vergebens, bin ich zu dem Entschluß gekommen, ebenfalls einen Weg im geographischen Sinne durch die Stadt Paris zu beschreiben. Doch warum sollen diese geographischen Wege immer nur konventionelle Straßen oder Plätze, sogar Quartiers oder größere, eigenwillig zusammengelegte Einheiten darstellen? Angeregt durch ein Forschungsseminar, ebenfalls absolviert im Zuge meines Geschichtestudiums an der Universität Wien bei Prof. Bolognese-Leuchtenmüller, stellt ja ein Fluß, als Wasserstraße, ebenfalls eine geographische Ebene dar. Um etwas weiter auszuholen, was in diesem Falle zum besseren Verständnis beitragen soll, will ich anmerken, dass wir in diesem Forschungspraktikum mit dem Thema „Wien“ uns ebenfalls geographische Einheiten in einem naturhistorischen Kontext annähern sollten. Diverse Bezirke, wirtschaftliche Aspekte (z.B. Brauereien) oder eigenständige Systeme (z.B. Zentralfriedhof) wurden dabei in Arbeitsgruppen ausgearbeitet. Für einen Kollegen und mich fiel das Thema auf die „Donau“. Der Inhalt und das Ergebnis sind nun hier von sekundärer Bedeutung, da es mir bis jetzt prinzipiell zur Themenfindung verholfen hat. Vielleicht werden in weiteren Beiträgen noch nähere Details zu diesen Ansätzen folgen.
Doch zurück zu Paris – und zur Seine. Der Fluß als geographische Einheit, der, wie jede Straße und jeder Platz, ebenfalls seine Geschichte aufweisen kann.
Angeregt durch den letzwöchigen Besuch bei Prof. Schmale und die Anregung, den Blog als Dokumentation des gesamten Forschungsprozesses zu nutzen, beschreibe ich nun den schon oben genannten und noch folgenden Arbeitsablauf bezüglich dieser Lehrveranstaltung, die in kleinen Schritten das Vorbereiten auf eine großes Ganzes mit begleiten soll. Dabei muss die Ergebnisorientierung nicht unbedingt gegeben sein, der Weg als Ziel kann schon von Bedeutung sein.
Warum ich das hier extra anfüge, dient vielleicht in erster Linie mir selbst, um mich abzusichern, wenn subjektive Zugangsweisen und ergebnislose Ansätze hier zum Ausdruck gebracht werden.
Nachdem ich nun wusste, dass mein Thema im Groben etwas mit Wasser, in diesem Falle des Flusses Seine behandeln wird, fing ich an ganz banal im Internet und in Reiseführern sowohl über den Fluß, als auch über Paris selbst Informationen zu sammeln. Erstens deswegen, weil ich noch nicht in Paris war und nicht auch noch nicht mit dieser Stadt wirklich auseinandergesetzt hatte. Die gelesenen Berichte von Eric Hazan begannen nun geordneter zu erscheinen, da ich mit Stadtplan und Reiseführer die wichtigsten (touristischen) Plätze und Gebäude zu suchen begann. So konnte ich feststellen, dass die Seine eine sehr zentrale Rolle in der Entwicklung der Stadt Paris von Anfang an spielte. Nicht nur die ersten Siedlungen auf der „Île-de-la-Cité“ (auch wenn dort nicht die _allererste_ Siedlung stand) und der weitere Bevölkerungsanstieg an beiden Seiten der Flussufer unterscheiden die erste Entwicklung ganz grundsätzlich von Wien (z.B.). Der Louvre und die Kathedrale Notre Dame, die weltlichen und geistlichen Zentren über lange Zeit, befinden sich direkt am Flussufer. Und auch der Eiffelturm, meiner Meinung das sichtbarste Wahrzeichen Paris’, liegt direkt am Ufer der Seine.
Somit komme ich schon zum nächsten Schritt in meiner Vorgangsweise: Das geographische Abstecken meines zu untersuchenden Bereiches. Durch das Mäandrieren, dh. das durch das schlängelnde Erschienungsbild in der Landschaft, ist der Abschnitt der Seine auf Pariser Stadtgebiet ein relativ langer. Vom Flughafen Orly im Süd-Osten der Stadt bis St.Germain –en-Laye beschreibt der Flussverlauf mehrere Rechts- und Linkskurven. Da dies jedoch geographisch viel zu weit gefasst ist, möchte ich mich auf Abschnitt zwischen der Île-de-la-Cité und dem Eiffelturm widmen. Der Bereich der Innenstadt und dem ausgedehntesten historisch-zeitlichen Abschnitt dieses geographischen Weges ist sicherlich der ausgiebigste und historisch breiteste sowie eindrucksvollste. Mit anderen Worten: Die Seine von der Île-de-la-Cité bis zum Eiffelturm ist der geschichtlich interessanteste in meinen Augen.
Um nun wieder zu Eric Hazan zurück zu kehren, stelle ich mir vor, mich nun bestmöglich mit den Sehenswürdigkeiten links und rechts des Ufers vertraut zu machen, um dann mit dem bewussten Flanieren in Paris selbst den Weg nachmals anzugehen und dabei intensiv zu erleben. Nach dem Vorschlag von Prof. Schmale besteht sogar die Möglichkeit so zu sagen „live“ die Eindrücke und das Erlebte mit zu bloggen.
So viel zum ersten Brainstorming, durch meine (noch) Ergebnisorientierung beim wissenschaftlichen Arbeiten werde ich zum Erfolg bei der Literatursuche erst im nächsten Beitrag näher darauf eingehen.

Donnerstag, 10. April 2008

forschungseminar paris

der beginn dieses blogs war mit einer vergangenen lehrveranstaltung im studienfach geschichte an der universität wien verbunden. bei prof. schmale hatte die studenten die aufgabe, den bezug von sog. "neuen medien" wie dem internet und die möglichkeit der nutzung derselben für die geschichtswissenschaften herauszufinden. - näheres in den unten stehenden beiträgen.
nun, mehr als ein jahr später werde ich, wieder bei prof. schmale, das bloggen erneut nutzen, um mein sehr weit fortgeschrittenes studium weiterzuführen.
es geht dabei um die historische semiotik der stadt paris, der über das buch von eric hazan, die erfindung von paris - kein schritt vergebens ein zugang geschaffen werden soll.
zwischen geschichtswissenschaftlicher forschung und persönlichem erzählstil wird anhand geographischer konstanten die historischen komponenten dieser orte (gebäude, straßen oder plätze) im gesamtkontext wiedergegeben.
die im mittleren teil des buches beschriebenen historischen konstanten werden nun mit geographisschen komponenten versehen, was eine ungemeine lebendigkeit vermitteln lässt.
für mich bedeutet das einen völlig neuen zugang als geschichtsstudent, da die methodik oftmals von konventionelleren einflüssen gekennzeichnet war. linearität im klassischen historischen verständnis verkommt zur bedeutungslosigkeit.
so sehe ich den zugang zur historischen semiotik von paris als neue herausforderung an und mit einem gefühl der neugier sowie der unkenntnis hoffe ich diese thematik bestmöglich verstehen und bewältigen zu können.

Freitag, 8. Februar 2008

nützliche links in eigener sache

http://geschichte.bach.univie.ac.at/ - LV Anmeldung Geschichte
http://data.univie.ac.at/vlvz?kapitel=701&semester=current - VVZ Geschichte
https://www.univie.ac.at/uvo/main.jsp - Univis online
https://univis.univie.ac.at/uvo_powi/main.jsp - Univis für PoWi
http://data.univie.ac.at/vlvz?extended=Y - LV/Prof.-Suche
http://online.univie.ac.at/vlvz?kapitel=2101&semester=current VVZ PoWi
http://aleph.univie.ac.at/F?841131670 - UB
http://www.univie.ac.at/Geschichte/ - Gesch.Institut
http://www.univie.ac.at - UNI Wien
http://spl.univie.ac.at/index.php?id=anmeldung1
berchenig/fröschl/windhager

Sonntag, 21. Januar 2007

Geschichte Online

Setzen Sie sich mit dem virtuellen Lernobjekt “Geschichte Online” anhand folgender Leitfragen auseinander:
1. Aus wie vielen Modulen besteht Geschichte online?
2. Beschreiben Sie kurz die Zielsetzungen der einzelnen Module!
3. Arbeiten Sie die Lerneinheit “Zitat, Zitierregeln, Anmerkungen”
durch, beschreiben Sie, was Sie gemacht haben, bewerten Sie die
Aufgabe!


1.
Das Projekt Geschichte-Online mit der gleichnamigen URL ist vom Institut für Geschichte sowie vom Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien in den Jahren von 2002 bis 2004 gestaltet worden. Als generelle Kontaktperson wird der Univ.Prof. Dr. Franz X. Eder angegeben, dieser betreute gleichzeitig die Module 1 und 2. Das Modul 3 wurde von Univ.Prof. Dr. Alois Ecker und das Modul von Univ.Prof. Dr. Wolfgang Schmale gestaltet. Dies natürlich mit jeweils einem großen Team.

2.
Das Modul 1 behandelt das Wissenschaftliche Arbeiten. Dessen Definition, den Zugang und die Möglichkeiten ist ein Teil, Zitierregeln und die Gestaltung von wissenschaftlichen Arbeiten werden weiters genau erläutert.
Das Modul 2 unterteilt sich in zwei Submodule, eines ist die Literaturrecherche. Der Umgang im Bereich Geschichte mit Bibliotheken, Bibliographien und Recherche stellen hier den Mittelpunkt dar. Das andere Submodul ist die Informationsrecherche, Quellen, Daten, Ausstellungen und Netzwerke werden hier genau untersucht.
Das Modul 3 widmet sich der Geschichtsdidaktik, den Grundlagen des Geschichtsunterrichts, der Theorie der Geschichtsdidaktik, der Planung und das Design von Lehrveranstaltungen, der Mediendidaktik und eines Netzwerkes der Geschichtsdidaktik als zentrale Themen dieses Moduls.
Das Modul 4, von Prof. Schmale, behandelt Hypertext. Eine verlinkte Hypertextcreator-Website konnte nicht geöffnet werden, dieses Modul umfasst aber im Weiteren die Erklärung und den Gebrauch von hypertextueller Software.

3.
Als Untereinheit des Moduls 1 befindet sich die Lerneinheit „Zitat, Zitierregeln, Anmerkungen“. Es ist in ausführlicher Weise dieser wichtige Themenkomplex beim Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten genau erläutert. Die Übungen, bei denen das Erklärte angewandt werden soll, fand ich sehr auflockernd. Diese interessante bis spaßige Herangehensweise halte ich für äußerst motivierend, da sie in diesem Falle klar und übersichtlich gestaltet ist. Das Problem ist jedoch die Genauigkeit, da der Rechner nur zwischen richtig und falsch unterscheiden kann. Ein Leerzeichen ist schon ausschlaggebend für erfolgreich oder nicht erfolgreich. Im neuen Studienplan Geschichte befasst sich eine Einführungs-Lehrveranstaltung nur mit der wissenschaftlichen Wissens- und Textproduktion. Diese Lerneinheit stellt die perfekte Zusammenfassung dar.
Geschichte Online ist ein wunderbares Reservoir an wissenschaftlich- historischem Handwerkszeug, das aufgrund der schnellen Abruffähigkeit (da im Netz) die Arbeit eines Historikers bzw. des Geschichte-Studenten im Praktischen sehr unterstützen und positiv beeinflussen kann.

Sonntag, 14. Januar 2007

Geschichte im Netz

Geschichte im Netz – Praxis, Chancen, Visionen
von Wolfgang Schmale

Zusammenfassung und Reflexion:

In der Einleitung des Textes legt der Autor seine positive Einstellung von Geschichtswissenschaft, die im Internet präsentiert wird fest. Die positiv besetzten Worte Chancen und Visionen sind hier bewusst geschrieben. Die drei Hauptkapitel sind eben die Praxis, die damit verbundenen Chancen sowie die zukünftigen Visionen.
Praxis:
In der Praxis sieht sich die Geschichtswissenschaft mit dem Problem konfrontiert, dass Websites schlicht qualitativ minderwertig, unreflektiert und zu unkritisch oder schlicht falsch sind. Daher stellen Seiten mit geschichtswissenschaftlichem Inhalt eine Minderheit in diesem Spektrum dar. Das Zusammenwirken von alten Medien (Bibliothek, Institutionen wie Uni) und neuen Medien (Internet) ist die momentane Herausforderung für Historiker. Dieses Zusammenwirken kann nur in einer sinnvollen Symbiose beider Medien erfolgen.
Die Remediation bezeichnet die Beibehaltung traditioneller Medien, die aber durch den Einfluss der neune Medien verändert werden. Andererseits werden aber die neuen Medien durch die alten moduliert. Seitengestaltungsprinzipen und proto-hypertextuelle Techniken werden ansatzweise schon für Bücher übernommen. Proto-hypertextuell deswegen, weil der Begriff Hypertext wesentlich weitläufiger ist. Die kurze und prägnante Schreibweise im Internet ist ein Novum. Die Volatilität bzw. die Fluidität ist ein oft gehörter Vorwurf an wissenschaftliche Websites, kann aber auch zur Auffindung von wissenschaftlicher Wahrheit dienen.
Chancen:
Unter den Chancen der Geschichte im Netz sieht der Autor eine Transformation der Geschichtswissenschaft als institutionalisiertes System. Er geht auf sechs Beobachtungsfelder ein:
1. Die Verflüssigung und Beschleunigung der Kommunikation, dh. die Verlagerung der Wissensbestände ins Netz; die Forschung beschleunigt sich dadurch ebenfalls, dieses Potential wird aber (bis jetzt) nur ansatzweise genutzt. Durch die Steigerung der E-Medienkompetenz kann man dieser Entwicklung helfen, da der Unterschied von wissenschaftlich hochwertigen und qualitativ minderwertigen Seiten schnell erkannt werden kann.
2. Der Autor stellt fest, dass das Publikum von geschichtswissenschaftlichen Seiten sich kaum von dem unterscheidet, die ihr wissenschaftliches Wissen auch von traditionellen Systemen (Bibliotheken) erfahren. Die weltweite Vernetzung ist auch gegeben, doch wird sie nicht so angewandt, wie es möglich wäre. Deutsche surfen auf deutschen Seiten, Österreicher auf österreichischen und Franzosen auf französischen. Barrierelosigkeit und Offenheit muss aber auch Qualitätsstandards erfüllen, und da wird die Kontaktfreudigkeit oft nicht so gepflegt wie es möglich wäre. Der Elfenbeinturm der Wissenschaften soll nun im Netz aber nicht durch (kostenpflichtige) Zugangsbeschränkungen wiedererrichtet werden. Das wäre das Abtöten des Entwicklungspotentials des Webs.
3. Der multimediale Charakter im Modus der Globalität ist ebenfalls ein Novum. Die Möglichkeit neben Text auch Bildmaterial oder Audiodateien abzurufen, ev. auch Filme zu erreichen, ist ein Beweis für die Multi- und Interdisziplinarität, die hier gewährleistet werden kann.
4. Die Interdisziplinarität, eine seit langem geforderte und betriebene Forschungsmöglichkeit, greift nun aber noch weiter: Zielgruppenoffenheit und die aktive Sinnbildung durch den Nutzer des Netzes erlangen hohe Bedeutung, klassische Wissensvermittlung erleidet einen Bedeutungsverlust.
5. Das elektronische Lernen, kurz E-Learning, oft auch Blended-Learning, ist ebenfalls eine noch zu nutzende Chance. Lernplattformen oder Internetgestützte Lehre bieten auch die Möglichkeit, dass erstens auf Daten schneller zugegriffen werden kann und zweitens Außenstehende ebenfalls an diese Daten herankommen. Projekte wie pastperfect.at lassen ebenfalls den nicht zu unterschätzenden Fun- Faktor mit einfließen.
6. Zu beobachten ist auch, dass aufgrund des sich bildenden Wissensnetzwerkes Einzelpersonen und Institutionen geschwächt werden. Dies verdeutlicht auch die nicht Technik-basierte Anwendungen von Möglichkeiten, Information und Daten in Netz zu stellen. Websites in HTML-Software werden von dem CMS- Lösungen (Content Management System) – die Teamsoftware – ersetzt.
Visionen:
Der Autor vergleicht die Entwicklung und die Nutzung des WWW (und bezieht sich dabei auf einschlägige Quellen) mit der Erfindung des Buchdrucks 1454. Es handle sich um eine Revolution, die nicht sprunghaft, sondern kontinuierlich vor sich geht. 1995 setzt er als Jahreszahl, in der das Web die Welt zu erobern begann. Der Wandel von fixen örtlichen Räumen hin zur geographischen Offenheit bzw. die lineare Struktur (eines Buches zB.) hin zum Hypertext prägen diese Entwicklung ungemein.
Die Fragen, die wir an die Geschichte stellen, sind an unsere Gegenwart rückgebunden. Unsere gegenwärtige Positionierung, durch das WWW zB., verschiebt sich jedoch immer mehr.
Reflexion:
Der Text von Wolfgang Schmale ist in den beiden ersten zwei Dritteln klar und verständlich geschrieben. Die Visionen waren für mich sehr schwierig zu durchschauen, zahlreiche, auch mir nicht geläufige Fremdwörter sind prägend, dem roten Faden und den Argumenten konnte ich nicht wirklich folgen. (Verglichen mit den Texten von Krameritsch und Gasteiner, die für mich verständlich und zum Schluss hin auch zum eigenständigen Denken und Reflektieren anregen). Höchst interessant waren die beiden ersten Kapitel (Praxis und Chancen), da sie in knapper überblicksartiger Form die momentanen Anwendungsbereiche der Geschichtswissenschaften im Netz sowie die Veränderungen derselben durch das Netz beschreiben. Als grobe Zusammenfassung aller bisher erworbenen Kenntnisse in dieser Lehrveranstaltung war es interessant sich noch einmal mit den Quintessenzen der Inhalte zu beschäftigen.

Freitag, 5. Januar 2007

Bloggen

Gasteiner, Martin/Krameritsch, Jakob: Schreiben für das WWW: Bloggen und Hypertexten, in: Schmale, Wolfgang (Hg.): Schreib-Guide Geschichte, 2. Aufl., Wien 2006 (UTB), S. 231-242.

Zusammenfassung und Kommentierung des Textes:

Ein Weblog (Blog) dient auf einfache Weise zum Schreiben und Publizieren im Web. Dies ist eine elementare Grundlage für Historiker. Durch regelmäßige Einträge wird das Schreibenüben, das Schreibexperiment und dadurch der kreative Prozess geschult – ausgerichtet auf ein breites öffentliches Publikum. Diese Schulung erfolgt jetzt nicht mehr primär an Institutionen wie Universitäten, sondern in informellen Szenarios. Ein Weblog hilft nun diesen informellen Lernprozess zu beherrschen. Der Computer als Medium und die kurze Form bilden die Voraussetzungen für diese Entwicklung. Die Möglichkeiten der Produktion, Speicherung und Verteilung von Daten bieten mit dem Computer und dem Web eine schier unendliche Vielfalt. Mehr als 70 Millionen Blogs existieren weltweit. Genauer betrachtet lassen sich Weblogs folgendermaßen beschreiben:
Die Mischform aus persönlicher Homepage und Diskussionsforum, regelmäßig aktualisiert, kennzeichnet einen Blog primär. Das Wort Weblog ist eine Wortkreation aus World Wide Web und Logbuch. Programmierkenntnisse sind so gut wie nicht notwendig, was die Veröffentlichung von jeglichen Daten nahezu zum Kinderspiel macht. Einträge werden rückwärtschronologisch abgebildet, dh. der letzte Eintrag ist als erster sichtbar. Jeder einzelne Beitrag kann von Interessierten kommentiert werden. Die Struktur so eines Eintrags trägt folgende Merkmale: Den Titel des Eintrags, das Eintragsdatum, den Eintragstext, eine Kategorie und die vorhandenen Kommentare.
Dies sind meiner Meinung nach die wichtigsten Beschreibungsmerkmale für einen Laien, ohne auf weitere diffizilere Merkmale eingehen zu wollen.
Hilfreich zum Einstieg ist das Lesen von anderen Blogs um sich erstmals beim Kommentieren zu üben. Dies kann helfen einen eigenen Stil zu finden. Denn immerhin ist die Leserschaft des Blogs zwar anfangs gering, aber definitiv vorhanden. Über interessante Fragen (geschichtswissenschaftlicher Natur in unserem Falle) lassen sich neue Leser rekrutieren um an Diskussionen teilzuhaben. So könnte eine Vernetzungstätigkeit beginnen. Dieses Netzwerk kann auch ortsunabhängig agieren, da fixe Zeiten und Orte nicht mehr notwendig sind. Sozialkontakte können somit hergestellt werden. Ich für meinen Teil sehe dieses Argument allerdings nur als zusätzliche Chance, auf keinen Fall als Alternative! Die Kontaktpflege mit Kollegen fällt und fiel mir bisher nicht so schwer, obs mit dem Web besser wird, ist für mich doch etwas fraglich. Der Autor geht im Weiteren darauf ein, dass ein Studium eine Plattform erfordert, in denen wichtige Links gespeichert sind, sowohl als Gedächtnisstütze als auch als Archiv. Da die meisten Institutionen den Zugang zum Web ermöglichen, stellt dies oftmals kein großes Problem dar. Da das Schreiben eines Weblogs sehr ähnlich dem eines Journals ist, werden dadurch ebenfalls Bewusstwerdungsprozesse über einen eigenen Standpunkt und die eigenen Ziele als Voraussetzung für komplexes Denken und verantwortungsbewusstes Handeln geschult. Als persönliche Stütze und Archiv, dh. als Begleiter am Weg durchs Studium bzw. beim Erarbeiten von wissenschaftlichen Texten können die eigenen und auch die fremden Kommentare eine hilfreiche Gedankenstütze sein, ebenso bei gemeinsamen Projekten als interne Kommunikationsplattform.
Urheberrecht und Zitieren sollten in jedem Blog geregelt sein, bei persönlichen Angaben ist es sinnvoll, diese kurz zu halten. Die einfachere Art zu bloggen geht über „Hosts“, wie twoday, blogger oder myblog. Kostenlos und einfach anzuwenden stellen diese keine große Schwierigkeit dar. Ein opensource-Weblog für Fortgeschrittene benötigt einen eigenen Serverplatz sowie komplizierter Programme zu Anwendung, bietet aber wesentlich mehr Möglichkeiten in der Gestaltung.
Das Interessante an dem Text von Martin Gasteiner ist, dass er ganz rational einen Schritt nach dem Anderen, mit für den Laien verständlichen Ausdrücken, ans Bloggen herangeht. Da ich mich, wie meine Kollegen in dieser LV schon seit einiger Zeit mit dem Bloggen beschäftige, war mir einiges schon bekannt, jedoch die detaillierte Beschreibung vom Bloggen ein wichtiger Schritt zum besseren Verständnis der Ziele dieser LV. Es ist für mich immer wieder interessant, wie einfach erklärbar Teile der sog. „Neuen Medien“ dargestellt werden können, ohne sich mit informatischen Begriffen herumschlagen zu müssen, die wohl für den Computerfreak selbstverständlich sind, für den Laien, (zu dem ich mich zähle!) jedoch unverständlich sind, die bis zur Ignoranz des Themas führen können. Insofern verliere ich nach und nach die Angst vor dem Terrain „Neue Medien“ und Entwickle mehr und mehr Verständnis für das Arbeiten und Schreiben im Web.

Dienstag, 5. Dezember 2006

Hypertext

Gasteiner, Martin/Krameritsch, Jakob: Schreiben für das WWW: Bloggen und Hypertexten, in: Schmale, Wolfgang (Hg.): Schreib-Guide Geschichte, 2. Aufl., Wien 2006 (UTB), S. 243-271.

Zusammenfassung und Kommentierung des Textes:

Das Autorenteam Gasteiner/Krameritsch versucht in diesem Text die Möglichkeiten des Hypertextes, die Prinzipien der Nichtlinearität, der Assoziation und der Vernetzung näher zu erläutern.

Als Vorgänger des Hypertextes bezeichnen die Autoren schon Zettelkästen und elektronische Literatur-Datenbanken, in denen Querverbindungen und nicht lineare Strukturen (roter Faden) vorherrschen. „Anfang und Ende“ werden durch „kreuz und quer“ ersetzt, von einem Text wird auf einen anderen gesprungen, im Gegensatz zum Lesen eines Buches von A bis Z (würde zwar mittels Fußnoten Vernetzung bieten, wird jedoch selten so betrieben). Kein Vorteil ohne Nachteil: Spielregeln sind von Bedeutung, um nicht dem „lost-in-hypertext“- Effekt zu erliegen. Die Ortsunabhängigkeit des Internets, wo Hypertexte am sinnvollsten anwendbar sind, ist auch dafür verantwortlich, dass fertige Arbeiten nicht in Schubläden von Professoren archiviert werden, sondern im WWW jederzeit von jedermann abrufbar sind.

Hypertexte sind netzwerkartig angeordnete, nichtlineare Texte. Daher ist eine lineare Rezeption nicht möglich. Die Sprachwissenschaftlerin A. Sorrer unterscheidet drei Textsequenzen:
-) Monosequenzierte Texte: Der Autor legt eine Pfad, der unbedingt vom Leser einzuhalten ist (Krimi, wissenschaftliche Texte wie: Geschichte des Hauses Österreich)
-) Mehrfachsequenzierte Texte: Die Lektüre ist nicht mehr darauf ausgelegt, von Anfang bis zum Ende zu lesen, sondern spezielle Texte herauszuholen, die für sich alleine stehen (Reiseführer)
-) Unsequenzierte Texte: Texte, deren Lese-Reihenfolge ganz beliebig gewählt werden kann
Mit dem Computer werden unsequenzierte Texte erst wirklich praktisch interessant, da mittels Link die Verknüpfungen bequem und einfach von statten geht.

Ein Thema muss bei Hypertext in „informationelle Einheiten“ aufgespaltet werden(einzelne Texte), der zweite Schritt ist die Verlinkung – die elementaren Arbeitschritte bei Hypertext. Die Texte müssen kohäsiv geschlossen sein, dh. die Wahlfreiheit des Lesens muss gegeben sein. Kontextoffenheit wird diesen Einheiten ebenfalls abverlangt: Aspekte müssen von ihnen getragen werden, die auf andere Einheiten verweisen, die mit ihnen in Zusammenhang stehen, um mit ihnen verknüpft werden zu können. Schließlich muss noch die Lust zu Weiterlesen geschaffen, werden, eine denkbar schwierige Aufgabe.
Verfasser von Hypertexten müssen folgendes beachten:
- Prägnante Formulierung
- Sinn-ergebend und selbstverständlich von sich heraus
- Verleitung zum Weiterstöbern
- Link-Angebote zu weiteren Text-Modulen

Die Seite pastperfect.at wird nun in weiterer Folge analysiert, wobei auf vorher besprochene Themen näher eingegangen wird. Das Neue ist nun die Koordination von Hypertextautoren untereinander. Mittels Content Management System (CMS) wird dieser Prozess unterstützt. Ähnlich einem Weblog werden informationelle Einheiten vernetzt. Homogene Einheit, gewisse Standards und der „fließende“ Übergang zwischen den Einheiten werden hier thematisiert.
Das Setzten von direkten Links erspart man sich, das CMS setzt Links zwischen zusammenhängenden Einheiten. Die Zusammenarbeit in der Gruppe, die Diskussion über und die Präsentation von dem Projekt stärkt die Teamfähigkeit der Mitarbeiter, was von immer größerer Bedeutung wird.
Ein Hypertextcreator ist ein online zugängliches CMS, Inhalte sollen „medienadäquat“ produziert, aufgearbeitet und vernetzt werden, letzteres erfolgt wieder über Attribute, die zu Definieren sind.(Das bekannteste, einfache Beispiel ist Wikipedia, eine Online- Enzyklopädie, in der jeder nach seinem Interesse sein Wissen vermitteln kann.)

Das Schreiben im Hypertext ist nun anderes zu bewältigen als sonst: Zusammenhänge, Assoziations- und Verweisungsmuster werden dem Denken abverlangt, die Inhalte anderer muss jeder partizipieren, das Gesamtthema muss im Auge behalten werden, Überschneidungen nach Möglichkeit vermeiden und Zusammenhänge strukturell ermöglichen.

Für mich war der Text von Gasteiner/Krameritsch sehr interessant zu lesen, da jene Bereiche der Überschneidung von allgemeinen Computerkenntnissen und deren Verwendung in unserer Geschichtswissenschaft äußerst spannend nachzuvollziehen sind. Der Überblick ist sehr gut gelungen, doch auch die nähere Detaillierung, die für den Kundigen sicherlich nur ein Streifen an der Oberfläche sind, ist für den Laien verständlich und schlicht dargestellt. Die Möglichkeiten des Hypertextes und dessen klassische Anwendungen werden sehr einhellig erläutert, die Beispiele sind sehr hilfreich im Verstehen der Wege und Ausdrücke der Informatik. Die „Weiterführenden Gedanken über das Denken und Schreiben in hypertextuellen Strukturen“ überzeugt von der Notwendigkeit dieser Thematik und die Möglichkeiten, die mit ihr verbunden sind.

Dienstag, 28. November 2006

6. aufgabe - pastperfect.at

6. Aufgabe – www.pastperferct.at

Die Website www.pastperfect.at informiert über die geschichtlichen Ereignisse in den Jahren 1492 bis 1558. Zu circa 90 % wird dabei die europäische Geschichte behandelt, doch finden sich immer wieder interessante außereuropäische Ereignisse, die mit der europäischen Geschichte mehr oder weniger zusammenhängen. Gestaltet wurde das Projekt vom Institut für Geschichte der Uni Wien und Van Gogh TV. Ein Netzwerk von (jungen) Wissenschaftlern, Programmierern und Mediendesignern entwickelte diese Website/dieses Projekt ab 2000. 700 Texte von 60 Wissenschaftlern stellen das informative Rückgrat dieser Seite dar.
Beim öffnen der Website kann man zwischen zwei Versionen entscheiden, der ganz normalen Textversion und der Flash-animierten Version. Erstere ist eine Auflistung aller Texte, dabei wird linear vorgegangen. Interessant, übersichtlich, nur nicht primäres Ziel dieser Website. Zweitere Version, die eigentliche, hat zum Ziel komplexe, (geschichts-) wissenschaftliche Inhalte medienadäquat zu vermitteln, auf der Basis von Hypertext.
Es erscheint eine dem 16. Jahrhundert angepasste Europakarte und ein Zeitrad. Erstere ist Hintergrund, mit zweiterem kann man die Jahreszahlen von 1492 bis 1558 auswählen. Je nach Jahreszahl erscheinen auf der Europakarte diejenigen Städte, in denen sich in diesem Jahr wichtige Ereignisse abspielten. Mit einem animierten Segelschiff verändert sich die Europakarte zur Weltkarte und die außereuropäischen Ereignisse werden zusätzlich angezeigt. Weiters kann man in einer Zwischenleiste quer über die Mitte der Seite zwischen Alltag, Entdeckungen, Frau, Geist, Gesellschaft, Kind, Krieg, Kunst, Literatur, Mann, Medien, Musik, Politik, Recht, Religion, Wirtschaft und Wissenschaft Informationen zu den jeweiligen Themen in dem jeweiligen Jahr erfahren.
Dies ist aber nur einer von vier Zugängen, nämlich der der Ereignisse. Im linken oberen Bereich dieser interaktiven Seite befinden sich vier größere Menüpunkte, die beim Navigieren durch die Seite immer sichtbar bleiben: Ereignisse, Kontext, Rezeption und Reflexion. Mittels des zusätzlichen Menüpunkt „Suche“ kann man direkt nach Schlagworten suchen, macht aber nicht so viel Spaß als sich durchzuklicken.
Die Ebene „Rezeption“ soll dem Benutzer klarmachen, dass die Interpretation von scheinbar sicheren historischen Fakten immer eine Frage der Beeinflussung und (Welt-) Anschauung ist und daher oftmals zur Instrumentalisierung genommen worden ist. Dabei werden besondere im Projekt behandelte Themengebiete aufgegriffen und anhand rezeptionsgeschichtlicher Aufrisse bis in die Zeitgeschichte verfolgt.
Die Eben „Reflexionen“ setzen sich aus Essays und Erfahrungsberichten zusammen. Dabei soll der Konnex Medium, in diesem Falle das Internet, und Geschichte thematisiert werden. Jedes Medium eröffnet andere Zugänge zur Geschichte – diese Beeinflussung soll hier bewusst gemacht werden.
Interdisziplinäres Vernetzen, das ist das große Stichwort zu pastperfect.at. Auf zahlreichsten unterschiedlichsten Wegen gelangt der User zu Informationen, es gibt keinen linearen Weg, man kann vom „Hundertste ins Tausendste“ vorstoßen. Und vieles ist nur einen Mausklick entfernt, obwohl man es (anfangs) gar nicht erkennen kann. Darum würde ich die Seite mit ihren Beiträgen an sich sehr wohl als wissenschaftlich definieren, allein wegen der Arbeit der Autoren, doch entspricht sie für mich als User eher einer virtuellen Spielwiese, freilich jedoch mit ganz anderen Themen als sonst im www üblich.
Beim ersten Aufrufen der Seite ging es mir wahrscheinlich wie vielen anderen Usern, dass der Überblick nicht vorhanden war. Nach längerer Beschäftigung lichtete sich dann aber doch der Nebel der Unklarheit und man konnte eine Struktur erahnen und begann nachzuvollziehen, wie die Seite aufgebaut ist. Als Spielwiese mit interessantem Thema gefällt mir die Seite recht gut, da sie detailliert ist und ein wahnsinnig breites Spektrum an Informationen abdeckt. Ob ich sie für wissenschaftliche Zwecke nutzen kann oder werde, ist nicht abzusehen.
Jedoch ein gelungenes Werk Geschichte im Netz einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln.

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